Re: Software-Planung im Vorfeld | |
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Autor: Manfred X |
Datum: 01.05.14 10:23 |
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Hallo!
Was Du schilderst, erscheint mir als die Sichtweise von Unternehmensleitungen,
die am Schutz personenbezogener Daten wenig interessiert sind, dafür kaum Geld
ausgeben wollen und sich in ihren Handlungsräumen nicht einschränken möchten.
Solltest Du in den Betrieben nicht folgendes "durchdrücken"?
1. Datenschutz muß ein hochrangiges Unternehmensziel sein - die Organisation
der Betriebe hat sich den dafür erforderlichen Maßnahmen unterzuordnen
(nicht umgekehrt!)
2. Datenschutz gehört in die Hände hochqualifizierter Spezialisten und er ist
zeit- und kostenaufwendig, falls er effektiv wirksam sein soll.
3. Nur durch regelmäßige unabhängige externe Kontrollen läßt sich sicherstellen,
daß sich nicht aus Unkenntnis, Desinteresse oder Bequemlichkeit eine Praxis
"einschleicht", die die Sicherheit der Datenbestände untergräbt. Dazu gehören
auch "Streßtests" der EDV-Systeme.
4. Die Weitergabe von Mitarbeiter-Daten an die Systeme von Kunden oder von
anderen Standorte ist auf eine geringe Zahl von "Kommunikations-Beauftragten"
zu beschränken, die für den Datenverkehr nach außen zuständig sind. Für
die Masse der Mitarbeiter-Daten muß gelten: keinerlei Weitergabe oder Zugriff,
auch wenn dadurch die Informationswege sich etwas verlangsamen. Das ist
hinzunehmen.
5. Bislang sind "Whistleblower" in Deutschland kaum geschützt. Mitarbeiter, die
Schwachstellen oder Verstöße entdecken, können sich nur an Vorgesetzte wenden.
Sie begehen sonst sie einen "Vertrauensbruch", der beim Bekanntwerden massive
Konsequenzen für sie haben kann. Auch deshalb: externe Kontrollen und Stellen
für anonyme Anzeigen.
6. Datenschutz ist eine Daueraufgabe, weil betriebliche Abläufe häufig modifiziert
werden, sich auch die Daten-Risiken schnell ändern und ebenso die Sicherheitstechnik.
Prognostizieren läßt sich kaum etwas, schnelles Handeln ist ggf. erforderlich.
Beitrag wurde zuletzt am 01.05.14 um 10:33:53 editiert. |
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